Abstract for the Kant in Asia
International Conference
at Hong Kong Baptist
University
20-23 May 2009
Kim Soo Bae, „Menschliche Autonomie als Aufgabe – der
Autonomiebegriff in der Geschichtsphilosophie Kants“
Im Gegensatz zu seiner moralphilosophischen Position wird
der Mensch in der Geschichtsphilosophie als ein Wesen beschrieben, das nur durch geschichtliche
Entwicklung seine moralische
Vollkommenheit erreichen kann. Die Ansicht, dass sich die ‘Moralisierung’ oder ein moralischer ‘Fortschritt’ sich in der Zeit ereignet,
scheint schwer mit den Auffassungen in Einklang zu stehen,
dass das Moralgesetz ahistorische Gültigkeit fordert und dass das Moralsubjekt die unbegrenzte Verantwortung für seine Handlungen tragen soll.
Von diesem Spannungsverhältnis eingeleitet, will mein Beitrag die moralphilosophischen Bedeutungen erhellen, die Kant dem Autonomiebegriff auferlegt. Er will deutlich machen, wie Kant die Möglichkeit des sogenannten ‘geschichtlichen Fortschritts’ begründet. Dabei soll betrachtet werden, wie sich
seine Fortschrittsgedanken von der
bloßen natürlichen Teleologie befreien und in den Rahmen der moralischen
bewegen. Thematisiert
wird auch, wie die Idee des Fortschritts, zu dessen Realisierbarkeit Kant an jeden vernüftigen
Menschen appelliert, auf sein Menschenbild wirkt und somit uns zwingt, die menschliche Autonomie als Aufgabe zu
betrachten.