Abstract for the Kant in Asia International Conference

at Hong Kong Baptist University

20-23 May 2009

Luh Jing-Jong, Subjekt und Person: ein Dialog zwischen Kantischem und hermeneutischem Philosophieren“

Kant hat ein Relikt des Substanzbegriffs im Subjekt ausradiert, und zwar durch die Kritik der rationalen Psychologie in seiner Kritik der reinen Vernunft, somit die transzendentale Synthesis der Apperzeption als seinen Subjektbegriff zum Ausgangspunkt des deutschen Idealismus gemacht, der zur Klassik der Subjektivitätstheorie geworden ist. Gleichzeitig hat Kant aber auch dem Personbegriff neues Sinn- und Bedeutungspotential erschlossen. Mit dem Freiheitsbegriff konzipiert Kant die Person bzw. Persönlichkeit im Kontext der praktischen Vernunft, so daß die Person als gleichzeitig in der Sinnenwelt und in der intelligiblen Welt lebendes Subjekt zu verstehen ist. Dieser Begriff kann nun in der hermeneutischen Wendung eine neue Dimension des Subjekts öffnen. Von Heideggers Menschenbild in Sein und Zeit her, nämlich dem In-der-Welt-Sein im Horizont des Sinn-bzw. Textverstehens als Person im Kontext soll ein neuer Ansatz für hermeneutisches Philosophieren gewonnen werden, der in einer dialektisch-systemischen Hermeneutik weiterhin zu Ideen wie Interpersonalität, Intertextualität und Interkontextualität entfaltet werden kann.

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